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„Die Panne“ von Friedrich Dürrenmatt

Die Panne wurde von Friedrich Dürrenmatt mehrmals neu bearbeitet und abgeändert. Von der Panne gibt es vier verschiedene Fassungen. Die Hörspielfassung, die Novelle, das Fernsehspiel und die Theaterfassung.

Nach seinen Angaben ist die Hörspielfassung die Urfassung der Erzählung. Sie wird 1956 zum ersten Mal im Bayerischen Rundfunk gespielt.
Die Novelle erscheint ebenfalls 1956 und trägt den Untertitel „Eine noch mögliche Geschichte“.

Für die Hörspielfassung schuf Dürrenmatt zusätzliche Rollen (wie z.B. einen Garagisten), oder zusätzlichen Text (z.B. für die Haushälterin Simone), um dem Radiozuhörer Situationen, die im Buch nur beschrieben sind, akustisch näher zubringen. Der grösste Unterschied zeigt sich aber im Ende der Fassungen. In der Novelle bringt sich Traps selber um, während er in der Hörspielfassung nur in seinem Zimmer einschläft und am nächsten Morgen die Villa, in seinem reparierten Studebaker, verlässt. Die Schuld, für sein rücksichtsloses Verhalten im Geschäftsleben, sieht Traps nicht. Traps bleibt unbelehrbar, uneinsichtig und kehrt in sein Berufs und Familienleben zurück um so weiterzumachen wie zuvor.

1957 sendet der Bayerische Rundfunk eine Fernsehspielfassung des Stücks. Sie folgt der Hörspielfassung, nur ist sie nicht so übersteigert dargestellt.

1979 arbeitet Dürrenmatt die Geschichte zur Komödie um. Er schafft zahlreiche zusätzliche Rollen, z. B. eine Enkelin des Richters. Auch der Inhalt der Geschichte wird in der Theaterfassung stark erweitert. Durch einen Unfall von zwei Öltankern sterben elf Menschen und es droht eine Umweltkatastrophe. In Theaterfassung gibt Traps nur vor mit der Frau seines Chefs geschlafen zu haben. Auf der anderen Seite hat der Chef von Traps aber ein Verhältnis mit Traps Frau. Die Richter sind in dieser Fassung offensichtlich korrupt. Am Schluss der Komödie erschiesst sich Traps selber.

Zusammenfassung

Hörspiel: Traps bleibt am Leben, macht so weiter wie zuvor, zusätzliche Rollen und Text.

Novelle: Traps erhängt sich selber.

Fernsehfassung: Traps bleibt am Leben, macht so weiter wie zuvor.

Theaterfassung: Traps erschiesst sich selber. Zusätzliche Rollen und stark erweiterter Inhalt der Geschichte.

Die eigentliche Schuldfrage wird in keiner der vier Fassungen geklärt. In einer Welt der Pannen ist, nach Dürrenmatt, jeder schuldig und unschuldig.